Warum nicht gleich openHab?

Was unterscheidet Smartha Home von openHab das auch auf einem Raspi installiert werden kann?
Warum also nicht gleich openHab?
Was kann Smartha besser?

Hey @biene,

Kurzüberblick openHAB

  • openHAB ist eine Open-Source-Plattform zur Haus­automatisierung, die viele Geräte, Protokolle und Hersteller unterstützt.
  • Es gibt viele Bindings/Add-ons („Bindings“ heißen in openHAB die Integrationen) zur Einbindung z. B. von Z-Wave, Zigbee, KNX, Homematic etc.
  • Offenheit & Flexibilität: Wenn man gerne konfiguriert, Skripte schreibt oder komplexe Regeln aufbauen möchte, ist openHAB gut geeignet. Viele Nutzer schätzen gerade das „tiefe“ Konfigurationspotenzial.

Nachteile bzw. was man beachten sollte:

  • Einstiegshürde: Die Benutzeroberfläche und die Einrichtung sind oft weniger „Out-of-the-box“ komfortabel als bei einigen Wettbewerbern.
  • UI/Design: In Vergleichen wird teils bemängelt, dass die UI von openHAB weniger modern oder intuitiv ist als bei anderen Systemen.
  • Regel-/Automationssystem: Wer visuelle Builders bevorzugt oder möglichst wenig Text konfigurieren will, findet ggf mehr Aufwand mit openHAB.

Kurzüberblick smartha Home

  • Die smartha ermöglicht eine herstellerunabhängige Auswahl an SmartHome-Produkten wie z. B. Homematic IP, Harmony Hub, KNX, Doorbird etc.
  • Zentrale Hardware: Es gibt ein Gerät („smartha Home Zentrale“) das in einem Gehäuse geliefert wird und über LAN & Strom angeschlossen wird.
  • Multi-System Unterstützung: Die Plattform zielt darauf ab, verschiedene Systeme (Protokolle) zu verbinden. Bei der App wird explizit genannt: mehrere Zentralen und Systeme parallel steuern.
  • App / Steuerung: Es existiert die „Smartha App“ (für iOS, Android, Windows) mit Features wie Grundrissansicht, eigene Designs, Geofencing, Routinen, Push-Benachrichtigungen.
  • Fernzugriff / Cloud: „CloudMatic“ für Fernzugriff per Browser bzw. App, VPN/Tunnel gesichert.
  • Integration von MQTT: MQTT ist direkt integriert“, damit Geräte & Sensoren, die sonst keine Schnittstelle haben, eingebunden werden können („virtuelle Geräte“).
  • Offline First Ansatz
  • Direkter Support vom Hersteller via Telefon oder Ticket

Wo smartha punkten kann

Aus der obigen Gegenüberstellung lassen sich ein paar Punkte ableiten, in denen smartha Vorteile gegenüber einem klassischen openHAB-Setup bietet – insbesondere im deutschsprachigen und konfigurationsfreundlichen Segment:

  • Komfort/Out-of-the-box Erfahrung

    • Wenn man eine fertigere Zentrale (smartha Home) nutzt, mit App, GUI, und Hersteller-Unterstützung, kann das Einrichten und Steuern einfacher sein als bei einem rein selbst gebastelten openHAB System.
    • Die smartha richtet sich auch an Nutzer, die nicht tief in Skripten oder Code eintauchen wollen.
    • Wenn Du schon Geräte von z. B. Homematic IP, KNX etc. hast oder eine Nachrüstung planst, bietet smartha vorgefertigte Wege.
  • Mehrere Systeme parallel

    • Smartha unterstützt verschiedene Zentralen/Systeme parallel – also z. B. nicht nur ein System-Ökosystem, sondern mehrere Gateways gleichzeitig betreiben und über eine App steuern kann. Das kann eine Stärke sein, wenn heterogene Geräte eingesetzt werden.
    • openHAB kann das ebenfalls, aber oft ist der Aufwand bei mehreren Unter-Systemen höher.
  • App/Design und Steuerungserlebnis

    • Smartha liefert eine App mit Grundriss-Ansicht, Designfreiheit, eigene Icons, einfachere Routinen… das könnte im Vergleich zu einem eher tech-lastigen openHAB Setup angenehmer für End-User sein.
    • Wenn Steuerung über Mobilgerät/Tablets im Fokus steht, kann der Komfort-Vorteil real sein.
  • Herstellerunterstützung / Systemwahl

    • Smartha wird von der EASY SmartHome GmbH mit Fokus auf Haus-/Wohnbau-SmartHome angeboten und betrieben (in Deutschland). Dadurch bessere Anleitung und Support – insbesondere wenn man nicht „nur Bastler“ ist.

Wo openHAB punkten kann

Damit man eine ausgewogene Entscheidung trifft, hier was openHAB weiterhin besser oder zumindest flexibler macht:

  • Die Anzahl der Community-Bindings und Erweiterungen bei openHAB ist enorm, und wenn Du exotische Geräte oder Protokolle hast, wird vermutlich openHAB etwas besser bedient sein.
  • Kosten: openHAB ist Open Source und grundsätzlich kostenlos (wenn man Hardware selbst betreibt). Bei smartha fallen einmalige Kosten an (Hardware, Lizenzierung der App, Module).
  • Lern- und Bastelpotenzial: Wenn Du selbst experimentieren willst, entwickeln willst, bist Du mit openHAB näher am Geschehen.

Wenn man folgende Kriterien hat, spricht einiges dafür, die smartha in Erwägung zu ziehen statt sofort openHAB

  • Du willst eine möglichst schlanke Lösung, mit möglichst weniger eigenem Aufwand bei Install/Setup.
  • Du hast oder willst eine Mischung verschiedener Systeme (z. B. Homematic + KNX + andere Hersteller) und willst möglichst wenig Brücken bauen müssen.
  • Du willst gute App-Erfahrung für Endnutzer (Familie, Haushaltsmitglieder) mit schicken Interfaces, Grundrissansicht, Designmöglichkeiten.
  • Du willst Support/Anbieterbindung und nicht nur Community-Foren (wenn z. B. Elektriker/Installateur eingebunden wird).
  • Du willst eine professionellere Lösung, z. B. im Neubau oder Miet-/Wohnungsbau Umfeld, wo Verlässlichkeit, Wartung und Dokumentation wichtig sind.

Fazit

  • openHAB ist eine hervorragende Wahl, wenn Du technisch versiert bist, gerne konfigurieren willst, Gerätevielfalt hast und maximale Flexibilität suchst.
  • Smartha Home (mit entsprechender Zentrale + App) ist eine sehr gute Wahl, wenn Du eine “rundere”, deutschsprachige, komfortable Lösung willst, in der Steuerungserlebnis, Anwenderfreundlichkeit und Support eine größere Rolle spielen als maximaler Bastel-Spielraum.

– Eddy

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